Die Konrad Lorenz Forschungsstelle
Leitbild und Aktivitäten
Die Konrad Lorenz Forschungsstelle (KLF) ist eine Core Facility der Universität Wien. Wir erforschen das Verhalten von Tieren mit Hilfe von evolutionären, phylogenetischen, mechanistischen und entwicklungsbezogenen Ansätzen. Überwiegend beobachten wir individuell markierte Tiere in freier Wildbahn, um zu verstehen, welche Verhaltensweisen einen Überlebensvorteil in der sich ständig verändernden Welt der Tiere bieten.
Wir leiten und beteiligen uns an Wiederansiedlungs-programmen, um lokal ausgestorbene Arten wieder anzusiedeln und die Artenvielfalt zu erhöhen, und wir beobachten die Interaktionen zwischen den wieder angesiedelten Arten. Wir beobachten häufige bis stark gefährdete Arten, um besser zu verstehen, wie Umwelt- und soziale Faktoren zu ihrem Populationsstatus beitragen. Bei unseren Modellsystemen, die wir vom Ei bis zum frei fliegenden Adulttier untersuchen, haben wir detaillierte Langzeitbeobachtungen über Jahrzehnte hinweg, die uns Einblicke in ihre Lebensgeschichte, ihren Fortpflanzungs-erfolg und ihr Überleben geben. Wir nutzen technische Schnittstellen wie Drohnen, GPS-Sender, passive und zielgerichtete Tonaufzeichnungsgeräte und Gesichtserkennungssoftware, um Bewegungsökologie, Kommunikation und Kognition zu erfassen.
Die Erkenntnisse aus unserer Forschung tragen zu grundlegenden Erkenntnissen in der Biologie bei, die insbesondere in den Bereichen Naturschutzbiologie, Nachhaltigkeitswissenschaft und Bürgerwissenschaft Anwendung finden.
Am 12. Dezember 1973 wurde Konrad Lorenz, Nikolaas Tinbergen und Karl von Frisch der Nobelpreis für Physiologie und Medizin verliehen. Lorenz hatte in diesem Jahr bereits seine Gänse ins Almtal gebracht, die KLF wurde daraufhin 1974 gegründet. Von 1990 bis 2018 war Prof. Dr. Kurt Kotrschal Direktor der KLF, seit 2018 leitet Prof. Dr. Sonia Kleindorfer die Forschungsstelle.
Von 1990 bis 2012 agierte die KLF ausschließlich unter dem Trägerverein "Verein der Förderer der Konrad Lorenz Forschungsststelle". Seit 2012 ist die KLF auch eine Core Facility der Universität Wien. Die Aktivitäten der KLF werden weiterhin durch den Verein der Förderer der Konrad Lorenz Forschungsstelle unterstützt.